Groza - The Redemptive End

Groza – The Redemptive End

AOP Records
2021

Groza… Hmm… Das Wort kommt mir irgendwoher bekannt vor… Ah ja, das erste Full-Length-Album der bekannten wie beliebten Band Mgła aus Polen heißt doch ebenfalls so. Die polnische Nebelhorde hat mit diesem Album einen recht eigenen, dabei aber auch ziemlich direkten Stil entwickelt, und auf diese Weise quasi blitzartig und das weltweit ihren Siegeszug in der Black-Metal-Szene losgetreten. Natürlich ist es bei so einem musikalischen Erfolgsrezept dann auch kein Wunder, dass sie einige Nachahmer auf den Plan ruft. Und Groza aus Bayern darf man wohl zu den eifrigsten Mgła-Verehrern zählen, denn vom spielerischen Können her zocken die sich hier zusammengerauften Musiker ganz locker in derselben Liga wie ihr großes Vorbild mit. Wenn ich es nicht besser wüsste, welche Band ich da gerade höre, dann würde ich „The Redemptive End“ ohne zu zögern Mgła zuzuschreiben, so verdammt ähnlich und ebenso berauschend ist das gesamte Klangkonglomerat dieses zweiten Groza-Albums. Somit ist es gar keine Frage: Eine viel bessere Mgła-Copycat-Band wird es auf dieser Welt wohl nicht mehr geben! Doch diese viel zu nahe Nähe zu Mgła hat auch ihre Schattenseiten, wie z. B. lauter Rezensionen mit 0% Wertung bei den Metal Archives. Eine recht seltsame Angelegenheit ist das, die mit Sicherheit von irgendwelchen Trveheimern oder empörten Fanboys initiiert ist, die es partout nicht mögen, wenn irgendwer ihre einzig wahre Lieblingsband nachmacht. Es wird sogar mit Fassungslosigkeit festgestellt, dass Groza selbst einige (un)heilige Mgła-Riffs unverändert in ihren Liedern verwurstet hat… Als ob auch nicht jede zweite Death-Metal-Band dieselben, mittlerweile zu einem gewissen Standard avancierten Killer-Riffs verwendet. Und da regt sich keiner auf, wenn man bei anderen Bands Morbid-Angel-Anleihen heraushören kann. Oder diffamiert etwa jemand die Band Emyn Muil, weil sie voll nach Summoning klingt? Und wie ist das mit Warhammer? Ein Höllenkommando, das sich selbst als eine totale Hellhammer-Worship-Band bezeichnete? Genau, das juckt wirklich niemanden, denn warum sollte man auch nicht seinen Idolen nacheifern, wenn man damit glücklich ist? Und so sehe ich es auch bei Groza: Für mich ist sie die totale Mgła-Worshiping-Band, und ich möchte ihr keine schlechten oder sonst irgendwie gearteten Intentionen unterstellen. Und letztendlich ist die Musik von Groza genauso gut wie die der Polen. Schnell gespielte Rhythmusgitarren und ein ebenso tightes Schlagzeug verbunden mit einer klaren Melodieführung der Leadgitarre, dazu der bissig bellende Gesang und geradezu wiederkehrende Hooklines, wie etwa beim dritten Song „Elegance of Irony“. Was will man mehr? Großartige und starke Scheibe! Punkt und basta! Wer Mgła mag (ohne sich jetzt dabei sein Gehirn in dünn(schissartig)e Scheibchen zu schneiden), der wird auch Groza mögen müssen. Denn mit dieser Band kann man sich die Wartezeit auf das nächste Mgła-Album aufs Angenehmste verkürzen.

Tracklist
1. Sunken in Styx – Part I : Submersion
2. Sunken in Styx – Part II : Descent
3. Elegance of Irony
4. The Redemptive End
5. Nil
6. Homewards

Geschrieben von Adam am 27. Oktober 2021