Aamon - Black Wind of the Plague

Aamon – Black Wind of the Plague

Eigenproduktion
2021

Italien hat bereits viele wahrlich echt gute bis ausgezeichnete Black-Metal-Projekte hervorgebracht, doch im tiefsten Underground, in alten, muffigen Katakomben des einstigen Römischen Reiches, warten immer noch viele weitere interessante Kandidaten darauf, ebenfalls bleibende Spuren an der Oberfläche des finstersten aller Musikkulte hinterlassen zu können. Die in der mittelitalienischen Region Latium ansässige Band Aamon erfüllt all die zu solch einem stürmischen und angriffslustigen Unterfangen notwendigen Kriterien. Relativ frisch gegründet, ist dies jedoch ein freundschaftlicher Schulterschluss von Musikern der bereits länger ihr Unwesen treibenden Bands Nefastoreth, Shadow Throne und Northern Tod. Bei „Black Wind of the Plague“ sind also alles ältere Hasen am Werk, die sich nun mit gebündelten Kräften noch mehr Gehör in der Szene zu verschaffen versuchen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat man sich für einen ganz und gar nach Old School riechenden Black Metal mit einem sehr ranzigen, von Staub, Dreck und Spinnweben verhüllten Kellersound entschieden. So weit, so gut, und die nicht zeitgemäße Wahl des Tapes (in hübscher Metallbox mit Banderole und A3-Poster) als Transportmedium unterstreicht nur noch die angepeilte Ausrichtung des hier agierenden Trios. Insgesamt gibt man sich sehr bodenständig und natürlich, sowohl an den Gitarren als auch am Schlagwerk, ohne von einer überschwappenden Experimentierfreudigkeit oder irgendwelchen modernen Einflüssen tangiert zu werden. Solides, melodiebehaftetes Riffing, welches nur den hoch am Himmel stehenden Mond als einzige Lichtquelle duldet, unaufhaltsam vorpreschendes, sehr ordentliches Drumming und gedämpft hallendes Gekrächze bilden die Eckpunkte der musikalischen Eskapaden von Aamon, die zwar von nur wenigen stimmungsvollen, dafür aber richtig gesetzten Ambientparts angereichert werden, wie zum Beispiel hier und da aufheulenden Windgeräuschen oder von dem Unheil verkündenden Orgelspiel im sechsten Lied „Ride of Pale Horse – MCCCXLVII: The Plague“. Somit bleibt dieses Debüt stets leicht verdaulich, aber im Abgang dennoch intensiv genug, um jedes Mal von Neuem eine sehr düstere und hypnotische Atmosphäre entstehen zu lassen. Wer auf Old-School-Sound steht, der sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren. Von meiner Seite geht eine ganz klare Empfehlung raus!

Tracklist
1. Death of Demiurge
2. Whispers Old Words
3. When the Kingdom Came
4. Devourer of World in Ruins
5. Fires on the Mountains
6. Ride of Pale Horse – MCCCXLVII: The Plague
7. Tiamath
8. Versipellis

Geschrieben von Adam am 16. November 2021