Inverse Records
☠ 2020 ☠
Nach einer ersten EP mit dem wunderschönen Namen „EP“ (2017) und der Single „Yön Kuningatar“ haben die Finnen Einvigi Ende letzten Jahres ihr Debütalbum „Sielulintu“ veröffentlicht. Und weil diese Scheibe nun doch etwas Besonderes ist, was schon an dem schlichten, aber einnehmenden Artwork des Covers erfühlt werden kann, ist das für uns Grund genug, ihr nachträglich ein Ohr zu schenken.
„Sielulintu“ fühlt sich ganz leicht an, schwebt mit der kunstvollen Präsenz von Post-Rock ein gutes Stückchen über den Dingen. Geerdet werden Einvigi durch Folk-Metal-Anteile, welche passend in den Sound integriert werden, ohne die Atmosphäre des Albums jemals aufs Spiel zu setzen. So finden selbst eher rockig orientierte Stücke wie „Alttarille“ stets den Weg an den Busen von Mutter Natur zurück. Trotz dieser entspannten Grundhaltung ist die Spannweite von Einvigi überraschend groß. Hier gibt es einiges herauszuhören, zumindest dann, wenn neben dem gepflegten Schwelgen noch Zeit für theoretische Exegese bleibt. Black Metal, Folk, Blackgaze und ein Hauch Sigur Rós bilden nur die Spitze des Eisberges. Das Album bedient sich aus verschiedenen Töpfen und ist wirklich vielseitig, dennoch wirkt es dabei wie aus einem Guss. Und das ist große Kunst!
Auch technisch gesehen agieren Einvigi auf wirklich beeindruckendem Niveau. Ebenso ist der Sound perfekt auf die avisierte Grundstimmung abgestimmt und bringt das Album sehr natürlich zur vollen Entfaltung. Was bleibt uns also noch zu sagen? „Sielulintu“ ist ein wirklich tolles Debütalbum geworden, fungiert als echter Geheimtipp, um die nun folgenden dunklen winterlichen Tage gut zu überstehen und die Hoffnung nicht fahren zu lassen. Denn es ist ja doch so viel Schönheit dort draußen. Dafür braucht es nur etwas Aufmerksamkeit.
☠ Tracklist ☠
1. Soturin Uni
2. Alttarille
3. Noitajoki
4. Synty
5. Sielulintu
6. Korven Yllä Tanssivat Taivaan Tulet