Warhell Records
☠ 2023 ☠
Mittlerweile gibt es viel zu viele verschiedene, schwarze, weiße oder bunte, alte wie neue, große und kleine Bands, um sie alle in dem recht kleinen, bewusst arbeitenden Gedächtnisareal seines Schädels unterbringen zu können. Aus diesem Grunde ist es schier unmöglich, gute Musik, die womöglich auf den eigenen Gusto wie maßgeschneidert ist, nicht zu verpassen. So werden die allermeisten Death Metaller sicherlich noch nie etwas von der Italo-Combo Nerocapra gehört haben, die zum Ende des letzten Jahres bereits ihr viertes Album ausgebrütet hat. Mit „La Serpe in Seno“, der „Schlange im Herzen“, ist die junge Brut – mit einer etwas knapp über fünfundzwanzigminütigen Spielzeit – zwar nur relativ kurz, dafür aber durchaus sehr bissfreudig und giftig geraten. Recht wendig, absolut kompromiss- sowie gnadenlos wird hier geknüppelt und geschreddert was das Zeug hält und die Instrumente so alles hergeben, und das in einer ziemlich klassisch ausgerichteten Art und Weise. Der tiefe, jedoch leicht zischende Gesang, der passenderweise den Albumtitel gekonnt unterstreicht, kommt dabei ebenso bestens zur Geltung. Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, der höre sich – zum Beispiel auf Bandcamp – den zweitplatzierten Titeltrack mal an. Hier wird garantiert jede Rübe auf Gedeih und Verderb in rasante Bewegung versetzt! Knackige Riffs, auffallend klirrende Gitarrenarbeit und sehr virtuoses Schlagzeugspiel – vollauf ausreichend, um ganz sicher in die metallische Ekstase versetzt zu werden. Die anderen Songs wissen ebenfalls gleichermaßen gut zu gefallen, sie wechseln regelmäßig das Tempo und den Rhythmus, um gar keine Langeweile erst aufkommen zu lassen. Zwar spielen sie sich zu keiner Zeit zu den ganz großen Death-Metal-Monstern hinauf, sie sind aber dermaßen grundsolide, dass man nicht umhinkommt, der Formation den nötigen Respekt dafür zu zollen. „La Serpe in Seno“ ist – auch optisch mit einem interessanten Cover-Artwork glänzend – zwar nur ein kurzes, denn kaum nimmt der letzte instrumentale Track so richtig Fahrt auf, ist die CD auch schon zu Ende, aber definitiv ein sehr gesundes und von daher nicht zu vernachlässigender Kotzbrocken gut schmeckender Death-Kost! Doch besser kurz und gut als lang und künstlich in die Länge gestreckt.
☠ Tracklist ☠
1. Grido Mai Udito
2. La Serpe in Seno
3. La Fortezza
4. Dietro Una Porta le Mille Porte
5. Sistema di Protezione Perverso
6. Grumo di Sangue
7. Lembo di Pelle