Wolves of Perdition - Ferocious Blasphemic Warfare

Wolves of Perdition – Ferocious Blasphemic Warfare

Folter Records
2021

Der Erstling der finnischen Wölfe ist eine Kriegserklärung an die Flucht in religiöse Schriften; der Feind sind alle religiösen Institutionen der Welt – und das ohne Ausnahme! Diesmal geht es also nicht nur den im Black Metal mittlerweile bis zum Gehtnichtmehr ausgelutschten und in jeder Hinsicht totgetretenen Kreuzträgern, sondern zur Abwechslung auch mal dem aktuell sehr aktiven, mit Bomben jonglierenden Islam an die Gurgel, was zum Beispiel an so einem Titel wie „Muslims to the Wolves“ ganz offensichtlich zur Schau gestellt wird. Den Stinkefinger zieht man aber schon direkt mit „Demon Blood“, einer eher stampfenden Nummer. Ich muss zugeben, dies hat mich anfangs etwas vor den Kopf gestoßen, habe ich doch anhand der gesamten Aufmachung der CD einen sofortigen und fulminanten Blitzkrieg erwartet. Dieser Eindruck lässt sich aber mit der im Mid-Tempo brummenden Leadgitarre nachvollziehbar erklären, welche hier nicht durchgehend von den wütenden Double-Bass-Attacken regelrecht überlagert wird, wie es in diesem schwarzen Genre schon mal gerne praktiziert wird. Bei „Ferocious Blasphemic Warfare“ werden wohl mit Absicht nicht sofort alle möglichen Register auf einmal gezogen, um so einen besonders wirksamen und abwechslungsreichen Klumpen Schwarzmetall zu kreieren. Man möchte den Hörer vielmehr auf die Folter spannen, ganz besonders in Hinblick auf die typisch finnischen Melodiegitarren. So zieht man mit der ohrwurmartigen Leitmelodie der nachfolgenden Nummer „King Death“ dem Hörer im schön gleichmäßigen Tempo peu à peu den Skalp vom Kopf ab. Ja, Wolves of Perdition sind Meister der langanhaltenden Foltermethoden. Der Hörer soll schließlich nicht sofort dahinsiechen und schon bald keinen Bock mehr auf ihren Schwarzstahl haben; vielmehr soll er hier einen langsamen und qualvollen, jedoch höchst infernalen Hörtod finden, weswegen sich die Ohrwürmer nur sachte, doch mit jeder Umdrehung der Silberscheibe immer tiefer und tiefer in den Schädel reinfressen. Und wo gibt es diese blasphemische Keule? Natürlich passend bei Folter Records! Auch der Gesang klingt bestialisch gut, genauso wie er sich im Black Metal anhören muss, geifernd und keifend als würde man dem Sänger die Haut beim lebendigen Leibe abziehen. Das Growlen wird aber ebenfalls gut beherrscht, was manchen Songs zusätzliche Schwärze verleiht. Wer frisches Blut für seine persönlichen Black-Metal-Rituale braucht und schon bei so Kultbands wie Thyrane voll abgeht und/oder auch dem provokanten satanischen Kriegsmeister huldigt, der sollte sich diesen Silberling mal genüsslich quer durch beide Ohren jagen. Sie ist ein wirklich gelungener Akt diabolischer Kriegsführung!

Tracklist
1. Veniunt
2. Demon Blood
3. King Death
4. Ventum Mortis
5. Holy Execution
6. End of the Rope
7. And Pain It Shall Be
8. The Rising Storm
9. Tempestate Lucifer
10. Muslims to the Wolves
11. Blasphemic Warfare
12. REV 13:4
13. Deus Est Mortuus

Geschrieben von Adam am 17. März 2021