Malphas - Flesh, Blood & Cosmic Storms

Malphas – Flesh, Blood & Cosmic Storms

Folter Records
2023

Die Schwarzmetaller Malphas aus dem frankophonen Teil der Schweiz legen uns ihr nunmehr drittes Album „Flesh, Blood & Cosmic Storms“ vor. Schon der Albumtitel und das Cover-Artwork weisen in Richtung eines spirituell durchsuppten Satanismus, der sich zumindest einmal ästhetisch und performativ schlüssig durch Auftreten, Texte und Musik zieht.

Musikalisch erscheint die Stoßrichtung zunächst – wie schon auf den Vorgängeralben – eindeutig: Leicht melodischer und erstaunlich griffiger klassischer Black Metal, den wir insbesondere aus Schweden von Teufels-Hohepriestern wie Dissection oder Watain gehört haben. Allerdings hecheln Malphas in keiner Weise den ach so großen Vorbildern hinterher. Von Beginn zeigt „Flesh, Blood & Cosmic Storms“ bärenstarkes Songwriting und ein beneidenswertes Gefühl für düstere Gitarrenmelodien. Letztere haben schon fast Hookline-Charakter, und das ohne einen Millimeter an Bösartigkeit einzubüßen. Dabei hilft insbesondere, dass Malphas angenehm wenig auf den immer gleichen Riffabfolgen herumreiten. Die zehn Stücke auf dem Album sind voller Breaks, Stimmungswechsel, und insbesondere die verboten gut platzierten groovigen Nackenbrecher-Parts neben der bekannten Black-Metal-Raserei machen die fünfzig Minuten Laufzeit zu einer erstaunlich kurzweiligen Angelegenheit. Es ist vor allem wunderbar zu hören, wie stimmig die Vocals in den einzelnen Parts und Übergängen arrangiert worden sind und wie das den Silberling so richtig rund macht. Aufgelockert wird das hier dargebotene klassische Black-Metal-Instrumentarium durch rockige Gitarrensoli, durchweg atmosphärische Akustikklampferei und dem engelsgleichen Gesang der auch anderweitig bekannten Liv Kristine.

Malphas beweisen auf ihrem Drittlingswerk, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht haben und im Vergleich zu den Vorgängeralben nochmal deutlich gewachsen sind. „Flesh, Blood & Cosmic Storms“ erfindet nirgendwo das Rad neu, sondern überzeugt lieber mit wunderbar stimmig auskomponierten Songs und einem goldenen Händchen für schwarze musikalische Dramaturgie. Einzig die Produktion könnte man als ein wenig zu steril kritisieren, insbesondere den Schlagzeugsound. Das ist aber wie immer reine Geschmackssache und tut diesem kompositorisch hervorragenden Juwel pentagrammhörigen Schwarzstahls nicht den geringsten Abbruch. Wundervoll!

Tracklist
1. Ycheil
2. Armageddon
3. Forbidden Knowledge
4. Reign of Death
5. Dead Death Dreams
6. Spirit and Forms
7. Beyond
8. Evil
9. Leper Within
10. Of Flesh & Blood & Cosmic Storms…

Geschrieben von Jonas am 18. April 2024