Overlord - Fake Salvation

Overlord – Fake Salvation

Great Dane Records
2023

Ihr sucht ein noch neues, doch auf die gute alte, klassisch anmutende Weise zusammengezimmertes und die Genre-Pioniere wie Death, Massacre oder Bolt Thrower verehrendes, durch und durch brutal dahinsiechendes Death-Metal-Brett? Dann krallt euch „Fake Salvation“ von Overlord! Es ist definitiv ein Album, dass nicht nur mit der Back-to-Roots-Attitüde und einer fetten Produktion auffällt, sondern vor allem auch mit dem Titel, welches mit nur zwei Worten die gesamten brisanten politischen wie auch religiösen Weltkatastrophen sehr trefflich beschreibt. Johan de Jager, sehr erfahrener und vor allem durch sein Wirken bei Arcana XXII bekannter Gitarrist, entfesselt hier ein Inferno aus erprobten und stets bestens funktionierenden Todesblei-Riffsalven, die jedes Mal wie trefflich platzierte Schüsse durch den Nacken gehen und den gesamten Körper angenehm durchschütteln. Der fiese Opener „Counterstrike“ entfesselt gleich unverzüglich die blutige Hölle eines Krieges und macht unmissverständlich klar, dass man, wenn es um den guten, durch die Haut gehenden Death Metal geht, ab sofort auch mit Overlord gerechnet werden muss. Die rauen Vocals, von dem bisher (zumindest meines Wissens) noch nicht in Erscheinung getretenen Justus Meineke eingesungen, haben Mumm und Biss und unterstreichen den musikalischen Kontext mit einer auf die Thematik bestens zugeschnittenen und sehr aggressiven Art und Weise. Und dieses konventionelle Vor(wärts)gehen wird konsequent über alle elf Songs des Albums aufrechterhalten, mal mit viel Speed und Wumms, und mal mit noch mehr Granatenspeed und Doppelwumms, um hier mal mit einem zwinkernden Auge einen leichten Bezug auf die aktuellen deutschen politischen Fakes zu nehmen. Doch trotz der vorherrschenden Treue zum klassischen Todestrunk-Rezept verliert man sich bei Overlord nicht im Einheitsbrei, denn dafür weiß schon Johan mit seinem sehr visierten Gitarrenspiel hinlänglich zu sorgen. So gibt er immer wieder eine etwas veränderte Grundmarschrichtung vor und sorgt mit dem einen oder anderen hell quietschenden Solo oder anders gelagertem Schlenker für die notwendige Variationsbreite und somit stets für eine mit reichlich Gute-Laune-Blei vollgepumpte Höreskapade. Also: Try or die!

Tracklist
1. Counterstrike
2. Erradicated
3. Hideous Reprisal
4. Perpetual Torment
5. Fake Salvation
6. Mental Monstrosity
7. Punctured Sanity
8. Raining Lead
9. Shock and Awe
10. Stabbing Frenzy
11. Voracious Butchering

Geschrieben von Adam am 23. August 2023