Corpus Diavolis - Apocatastase

Corpus Diavolis – Apocatastase

Les Acteurs de l’Ombre Productions
2021

Die südfranzösische Band Corpus Diavolis lässt auf ihrem vierten Album „Apocatastase“, diesmal über die sehr aktive Schmiede Les Acteurs de l’Ombre Productions als eine aufwendig gestaltete Digipak-CD mit Gimmick-Cover, LP-Version oder Sammlerbox veröffentlicht, eine deutliche Kurskorrektur zu ihrem letzten, 2017 erschienenem Werk wahrnehmen. Während „Atra Lumen“ noch voll und ganz im Stile der klassischen Hochgeschwindigkeitsschule à la Dark Funeral, Marduk und ähnlichen Acts rumpelte, setzt man nun auf einen atmosphärischen, gar rituellen Ansatz, der eine um einiges langsamere und von daher für die Stammhörer ganz sicher eine teilweise quälend schwere Kost darstellen dürfe. Und die vielen eigenen, wenn auch recht interessant umgesetzten Ideen, könnten so manchen sogar eher ein wenig verwirren oder gar verstören. Um das besser zu verstehen, muss die atmosphärische Schlagseite hier etwas klarer definiert bzw. prinzipiell durch die Begrifflichkeit einer verstörenden, monoton klingenden Soundansammlung der langsam scheppernden Avantgarde ersetzt werden. Ziemlich verzwickte, aber klar und sauber produzierte und von George Emmanuel (Rotting Christ, Lucifer‘s Child) gemasterte Strukturen, die jedoch manchmal nicht ganz zu Ende gedacht erscheinen und mit manch unpassend wirkenden Drums und Synthesizer-Effekten sowie gar lustlos gezupften Gitarren aufwarten, ergeben eine knappe Dreiviertelstunde voller offener Fragen. Somit kann „Apocatastase“ als eine ziemlich bunte Mischung aus alten und bekannten Elementen sowie neuen und ungewöhnlich verarbeiteten Einflüssen verstanden werden, als ein Album mit Potenzial, das allerdings viele Hördurchgänge benötigt, um vielleicht doch noch zünden zu können.

Tracklist
1. Apocatastase
2. Colludium
3. The Dissolution and Eternal Extasy in the Embrace of Satan
4. The Pillar of the Snake
5. Triumphant Black Flame
6. At the Altar of Infinite Night

Geschrieben von Bene am 27. Mai 2022