Amystery - Chaos Empire Satan

Amystery – Chaos Empire Satan

Folter Records
2024

Das vierte Album der deutschen Horde Amystery fängt absolut erhaben an. Die absolut epischen Gesänge der über dreiminütigen „Introduction“ beschwören Satan auf eine derart mystische wie eindringliche Art und Weise, dass man befürchten kann, den Lord der Unterwelt alleine schon durch das zu laute Aufdrehen der Musikanlage tatsächlich mit diesem Song in seine Gemächer herbeigerufen zu haben! Und diese unglaublich dichte Atmosphäre macht diesen Track zu dem besten des gesamten Albums, zumindest von meiner Warte aus. Dies ist eine Sachlage, die mir so auch noch nicht untergekommen ist, und soll jetzt nicht suggerieren, dass die richtigen Songs etwa allesamt irgendwie schlechter wären. Doch wenn es um okkulten Black Metal geht, dann trifft hier lediglich das Intro den Nagel wirklich exakt auf den Kopf. Das restliche Material ist dagegen vielmehr im klassischen Black-Metal-Stil der 90er Jahre zu verorten, hier und da nur mit leicht okkult anmutenden Einsprengseln versehen. So spülen uns die ersten drei Songs ganz klare sowie unverkennbare Anleihen an die unheilig-kultige Album-Trinität der norwegischen Pioniere von Darkthrone in die Gehörgänge, während der abschließende Teil von „Incence Burning“ sogar glatt von den Norwegern Ulver bzw. Nàttsòl hätte stammen können, und anstatt des süßlichen Weihrauchs habe ich auf einmal den Erinnerungsduft von frischen Tannenzweigen in der Nase. Das satanische Imperium kann somit eindeutig in Norwegen vermutet werden? Mitnichten! Der fünfte, rein instrumentale Track „Spirits in Fire“ trennt die Scheibe quasi in zwei Hälften, und so besinnt man sich ab „Goddess of Sins“ wieder etwas mehr auf den germanisch geprägten Schwarzstahl, auch wenn der achte Song „Winds of Chaos“ wiederum derart vor Melodie trieft, dass man hier Amystery schon beinahe mit der Band Totenwache aus Hamburg verwechseln könnte, die für ihre finnisch inspirierte Gitarrenarbeit bekannt ist. Doch all der aufgeführten Vergleiche zum Trotz, muss man richtigerweise einwerfen, u. a. damit jetzt nicht der falsche Eindruck entsteht, Amystery würden nur ihre Vorbilder kopieren, dass die Band ihre zahlreichen eigenen Ideen zu jeder Zeit mit den Anlehnungen ganz natürlich vermengt und so zu ihrem durch und durch eigenen Stil schmiedet. „Chaos Empire Satan“ ist ein Album, welches einen treffsicheren Querschnitt des Black-Metal-Portfolios abbildet und null Anlass zur Kritik gibt. Jedermann, der sich total dem Satanischen und Black Metal verschrieben hat, darf hier blindlings zugreifen! Man wird unter Garantie vollauf zufriedengestellt werden.

Tracklist
1. Introduction
2. End of Infinity
3. Incense Burning
4. Whispers from the Void
5. Spirits in Fire
6. Goddess Of Sins
7. Infestation
8. Winds of Chaos
9. Out of the Soil
10. Imperium Terror

Geschrieben von Adam am 28. April 2025