Kaeck - Het Zwarte Dictaat

Kaeck – Het Zwarte Dictaat

Folter Records
2021

„Stormkult“, das 2015er Debütalbum von Kaeck, sorgte nicht nur im tiefsten Underground für allerlei Interesse. Mit stark verändertem Line-Up kommt nun der Nachfolger „Het Zwarte Dictaat“, erneut über das deutsche Traditionslabel Folter Records. Und klar, solcherlei Veränderungen hinterlassen zumeist auch im Sound einer Band Spuren. Die Unterschiede zwischen „Stormkult“ und „Het Zwarte Dictaat“ sind tief, so dass von einem echten Einschnitt gesprochen werden kann.

Die bisherige Orientiertung von Kaeck am klassischen Black Metal der frühen 90er kippt auf „Het Zwarte Dictaat“ in die südamerikanische Schule. Allerdings mit der typisch niederländischen Verschrobenheit, die zuerst von Urfaust gelehrt wurde. Sicherlich, „Stormkult“ ist definitiv kein Album, das für ein Kaffeekränzchen geeignet wäre, „Het Zwarte Dictaat“ packt in Sachen Härte und Unzugänglichkeit aber nochmal drei Briketts mehr in den Ofen.

Besonders stark ist der Kontrast in Hinblick auf die Tastenklänge. Während sich „Stormkult“ hierbei durchaus eng am Black Metal der späten 90er nebst klassizistischer Interpretation orientierte, erfüllt das Keyboard auf „Het Zwarte Dictaat“ eine gänzlich andere Funktion. Die Keys sind hier bedrohliche Schatten, ein schleichender Pesthauch, welcher den ohnehin drückenden Sound der Band ungeheuer massiv werden lässt. Ohne den präsenten Einsatz des Keyboards könnte „Het Zwarte Dictaat“ glatt in der Rubrik War Metal einsortiert werden. So entsteht etwas recht eigenständiges, eine wunderbar finstere Mischung voll von mittelalterlichen Schrecken.

„Het Zwarte Dictaat“ hat keinen Platz für Schönheit. Durch das kompromisslose Songwriting ist eine gewisse Monotonie Teil des Gesamtpakets, vielleicht sogar ein Stück weit bewusst kalkuliert. Dennoch schaffen es Kaeck den Hörer angemessen durch die Verliese zu zerren, ohne dass ein Sträfling verloren geht. „Het Zwarte Dictaat“ endet so wie das Album begonnen hat. Ohne überflüssige Gefühlsduselei stoppt „Over Zwarte Vlakten“ kurz und fädelt leise aus. Vaarwel, sagt man in den Niederlanden.

Tracklist
1. Tegen een Scharlaken Horizon
2. De Kwekeling
3. Het Zwarte Dictaat
4. De Kabal
5. Sektarische Magie
6. Het Vurig Gemaal
7. Over Zwarte Vlakten

Geschrieben von Stefan am 29. Oktober 2022