Eigenproduktion
☠ 2022 ☠
Geschichten aus den Tiefen der Meere, wie das hübsche Cover-Artwork es unmissverständlich zu vermitteln versteht, erwarten den seetauglichen Hörer auf dem dritten Album der Death-Thrasher von Nuclear Storm. Ihr Crossover-Gemisch ist nach wie vor hochexplosiv und von daher mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Metalheads, die Genres immer nur strikt nach einer Richtung gekämmt ertragen können, werden bei so Tracks wie beispielsweise „Evil Spirit“ garantiert zu feinem Fischfutter verarbeitet werden. Doch das aktuelle Zeug ist viel weniger Death als die selbst erwählte, noch aus älteren Tagen stammende Umschreibung der Musik von Nuclear Storm es vermuten lässt. Kaum dass die Scheibe im Player versunken ist, rasen einem auch schon sehr melodische, ganz eindeutig mit atmosphärischem Black versetzte Thrash-Wellen entgegen. Dabei sind besonders die impulsiven Einlagen und Soli der Klampfe ganz klar nach klassischen Heavy-Vorbildern gestrickt und wollen den Death-Gedanken gar nicht erst aufkommen lassen. Dieser flackert nur selten auf, eigentlich nur, wenn ein seichtes Growling ein nahendes Unwetter verkündet. Doch die Gewitter arten niemals aus, noch währen sie lange. Die Stimmen der beiden erfahrenen Kapitäne Denis Fuhrmann und Wolfgang „Barney“ Dreiseitel, von rauchig bis kreischend insgesamt eine große Gesangsbandbreite abdeckend, reißen das Ruder stets wieder um, mildere, um einiges freundlichere Gewässer ansteuernd. Auf diese Art wird man bestens durch die neun Songs manövriert, vorausgesetzt, man fürchtet sich nicht vor den vielen ruppig vollzogenen Schlenkern und Richtungswechseln wie den in den Tiefen lauernden Gefahren. Doch genau diese Unberechenbarkeit macht „Tales from the Depth“ zu einem unerwarteten und deshalb spannenden musikalischen Tauchgang, an dem es grundlegend gar nichts auszusetzen gibt!
☠ Tracklist ☠
1. The Animal
2. The Crew
3. The Empire
4. The Great White
5. Deadman’s Island
6. Evil Spirit
7. Eye for An Eye
8. Fate of Mankind
9. Undertaker