Chotzä - Pächschwarz

Chotzä – Pächschwarz

Folter Records
2024

Die urigen Schweizer von Chotzä bleiben auch auf ihrem vierten Album dem Black ’n‘ Roll mit Berner Dialekt treu, und das natürlich ebenfalls mit ihrem ganz speziellen schwarzen Humor, doch im Vergleich zu den Vorgängeralben nun mit wesentlich mehr Hang zu Melodie und einer leichten Prischen Melancholie schwadronierend. Der eingeschlagene Weg des letzten Full-Length-Werkes „Tüüfuswärk“ („Plump u Primitiv – 10 Jahr Furchtbar“ ist nur eine sehr gelungene Neuaufnahme des Debüts) wird somit konsequent weitergeführt, der typische Chotzä-Sound geht in keinster Weise verloren, denn sowohl die leicht asozial mitschwingende Punk-Attitüde wie auch der feucht-schmutzige Black-n-Rock-Faktor sind weiterhin für die Struktur der Songs maßgebend. Diese lassen jedoch immer wieder ausreichend Platz für melodiebetonte Harmonien zu, vorrangig bei der Gitarrenarbeit, welche sich hervorragend in das teuflisch-schelmische Reigen einfügen und den einzelnen Stücken teils einen elegischen Hauch von Moder verleihen. Dennoch: Chotzä bleiben ihrem Namen entsprechend nach wie vor ein echter Kotzbrocken, aber in einer sich stetig weiterentwickelnden Form, die der Band und „Pächschwarz“ sehr gut zu dem weit und frech grinsenden Gesicht steht.

Das Album wurde von Christoph Brandes gemixt und gemastert, welcher der Truppe einen durchaus passenden Sound zwischen einem klaren und verspielten Black Metal sowie dem gewissen räudigen Spielfluss – dies ist eben das, was diese Band ausmacht – verpasste. Um einen ersten runden Einblick auf das Album zu erhaschen, eignen sich sowohl der Titeltrack als auch das Lied „Löutschä“ als Anspieltipps.

Tracklist
1. Gottvergässä
2. Schimubuebä
3. Pächschwarz
4. Löutschä
5. Unusgschprochä
6. Satan’s Sündä
7. Fieberwahn
8. Wundgang

Geschrieben von Bene am 4. Oktober 2024